Eine Reise ins Nichts und die Entdeckung des Selbst
Manchmal sind es die leersten Räume, die die tiefsten Einsichten bieten. Ich schreibe diesen Blogbeitrag, weil ich auf die Existenz der Leere und das Leermachen hinweisen möchte – und darauf, wie gut es tut, sich einfach mal zu leeren. Nicht alles sofort wieder zu füllen, sondern bewusst Raum zu schaffen.
Sei es in einem leeren Raum, sei es durch Bewegung, sei es durch Trommeln. Einfach uns selbst in Form zu leeren, um Platz für das Wesentliche zu machen.
Vor über 20 Jahren betrat ich einen Raum, der mich tief berührte – ein Raum, der auf den ersten Blick nichts zu bieten schien.
Weiße Wände, ein weißer Boden, ein bodenlanges Fenster, das den Blick ins Grüne freigab. Diese schlichte, fast sterile Umgebung sollte eigentlich kaum etwas auslösen, und doch vibrierte in mir etwas, das ich nicht erklären konnte.
Diese Leere, diese Abwesenheit des Nichts, war mehr als nur ein leeres Zimmer. Sie war eine Einladung, mich selbst zu spüren, mich meiner eigenen Existenz bewusst zu werden. Nach all den Jahren kehrte ich zurück. Ich betrat denselben Raum auf der Museumsinsel, neugierig, ob die Zeit meine Wahrnehmung verändert hatte.
Doch erneut begann diese unbeschreibliche Vibration in mir zu klingen, als wäre ich Teil eines größeren Ganzen, das in dieser Leere widerhallte.
Es war, als ob die Abwesenheit des Nichts mich erneut in die Tiefen meines eigenen Seins zog. In dieser stillen Leere fühlte ich plötzlich mich selbst – eine tiefe, unerschütterliche Lebenslust, die in mir aufstieg, losgelöst von äußeren Einflüssen. Es war, als würde alles, was von außen kam, keine Rolle mehr spielen.
Die Abwesenheit von Geräuschen, die Einfachheit des Raumes – all das schien in mir eine Heilung zu bewirken.
Es war, als würde sich in dieser Leere alles wieder ordnen, als würde mein Innerstes wieder ins Gleichgewicht finden.
Sich einmal bewusst in diesen Zustand der Abwesenheit von allem zu begeben, in das Nichts einzutauchen, ist so unendlich wertvoll.
Diese Leere hat das Potenzial, uns mit einer Klarheit und Energie zu erfüllen, die nur aus uns selbst kommen kann, fernab von den Erwartungen und Reizen der Außenwelt.
Diese Erfahrung erinnert mich an die Philosophie von Jean-Paul Sartre und sein Werk "Das Sein und das Nichts". Sartre sprach von der Leere, dem Nichts, das uns umgibt und in uns selbst existiert – einem Nichts, das uns die Freiheit gibt, uns selbst zu definieren.
In dieser Leere liegt das Potenzial für alles, was wir sein können, und gleichzeitig die Verantwortung, dieses Potenzial zu verwirklichen.
Was ist es also, das in uns zum Klingen kommt, wenn wir der Leere begegnen? Ist es die Konfrontation mit unserer eigenen Freiheit, die Sartre als so grundlegend ansieht?
Oder ist es die tiefe, intuitive Erkenntnis, dass in der Abwesenheit von allem ein unendliches Potenzial schlummert?
In diesem Blog möchte ich dieser Frage nachgehen – einer Reise durch die Abwesenheit des Nichts, durch die stille Vibration, die uns in solchen Momenten erfasst, und was wir daraus über unser eigenes Sein lernen können.
Ich lade euch ein, diese Gedanken mit mir zu teilen, denn in der Leere finden wir oft die tiefste Resonanz unserer selbst.
Ich möchte dich dazu einladen, dir bewusst Momente der Leere zu schaffen – sei es durch einen stillen Spaziergang, eine meditative Praxis oder einfach das bewusste Verweilen in einem leeren Raum. Wie fühlt es sich an, nicht sofort etwas Neues hinzuzufügen, sondern die Leere zuzulassen?
Teile gerne deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren.
Wie erlebst du die Leere und was bringt sie in dir zum Klingen?
ÜBER DIE AUTORIN
Jeannette Helena Petersen
Life Performance Guide sowieLife-Performerin und Energizerin auf den Bühnen dieser Welt. Ich liebe es anderen Menschen durch meine hochsensible und feinfühlige Art ihre unentdeckten Versionen zu zeigen und sie an die Oberfläche zu bringen. Gepaart mit Tanz, Performance, Body-Work, tue ich dies nun schon seit mehr als 20 Jahren.
Mein Herzstück in dieser Arbeit ist die Taikokunst und alles, was damit verbunden ist.
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